Altliga, 1. Kreisklasse Nord: SG Ristedt II – TVE Nordwohlde 2:1 (1:0).
Es war irgendwann in den 1960er Jahre, als sich der kleine Holger am berühmten Fußballplatz am Heidberg nicht unweit des elterlichen Hofes den Ball schnappte und zum Einwurf ansetzte.
Dann flog der Ball und flog, wurde noch leicht gestreichelt von den Fingerspitzen des gegnerischen Torwarts – und drin war die Kugel. Holger jubelte.
Was er nicht wusste: Es sollte sein letzter Jubel für viele, viele Jahre sein.
Er musste bis zum Jahr 2018 warten.
Aber was dann passierte, wird als Klockes Krönung in die Geschichte eingehen.
Davon werden sich die Kartoffeln noch in 100 Jahren erzählen.
Ein Tor schöner als jeder Fallrückzieher.
Denn es war nicht nur elegant und artistisch, sondern vor allem abgewichst, Nur wenige Menschen auf dieser Welt können den Fuß so halten wie Holger, vielleicht Bayram, aber dann würde der Ball trotzdem neben dem Tor landen.
Bei Holger war das viele Jahre auch so, aber nun hat er den Dreh raus, nun ist er der neue Killer, die Ristedter Tormaschine auf der rechten Außenbahn.
Kurz vor der Pause besorgte Klocke gegen den TVE Nordwohlde das verdiente 1:0.
Aus gutem Grund: Der harmoniebedürftige Landwirt hatte den Disput zwischen Kapitän Thorsten Glander und Torjäger außer Dienst Malte Glatzel nicht länger ertragen können und sorgte mit seinem Treffer wieder für gute Laune.
Wahrscheinlich wäre er auch zum Matchwinner geworden, wenn Heinfried Hoops nicht schon an den Freimarkt gedacht hätte.
Der Keeper schenkte Olaf Tietmann kurz nach der Pause den Ausgleich, um sich dann wenige Tage später vom Torschützen auf der Bürgerweide aushalten zu lassen.
Ganz schön clever dieser Hoops.
Doch Ristedt wollte unbedingt gewinnen und wurde dafür belohnt: Malte Glazel zirkelt einen Freistoß in die Maschen.
Okay, es war ein Schuss, der irgendwie durch die Mauer ging (51.), aber drin ist drin.
Mit Mann und Hoops verteidigten die Gastgeber nun ihr Tor.
Björn Knips besorgte schon mal einen Meter Bier für die Siegesfeier, indem er den Ball wegschlug.
Dann war es vorbei, der zweite Saisonsieg perfekt.
Klocke strahlte wie eine gut gewachsene Belana – und beglückte sein Team mit Mix-Meter und Jägermeister. Wahrscheinlich in dem Wissen, dass sein nächstes Tor nicht vor 2060 fallen wird.
Weil Stefan Willems bis dahin ganz sicher noch nicht getroffen haben wird, sind wir dann alle noch dabei. Auch Thomas Hiersig, dessen Comeback immer näher rückt.
Ristedt II: Hoops – Gierth, Herzog, Klocke, Glander, Knips, Glatzel, Renner, Willems.